HEILFASTEN ALS WEG ZUR GESUNDHEIT
Es ist hinreichend bekannt, daß ein Großteil chronischer Erkrankungen unter anderem durch gesunde Ernährung verhindert werden kann. Dem Körper schadet vor allem der Nahrungsüberfluss, der heutzutage an jeder Ecke zu jeder Tages-und Nachtzeit zu finden ist. Auch wenn in der Geschichte der Evolution die Suche nach Nahrung die wichtigste Antriebskraft war, ist trotzdem der Verzicht auf Nahrung genau so essenziell.
Tiere verzichten auf Nahrung, wenn sie krank sind. Viele Lebewesen halten Winterschlaf oder ähnliche Ruhepausen, um den Stoffwechsel umzustellen.
In vielen Religionen und Kulturen gibt es bewußten Nahrungsverzicht zu bestimmten Zeiten (Fastenzeiten) oder vor wichtigen Entscheidungen.
Kranke Menschen, vor allem Kinder, verzichten instinktiv auf die Nahrung und unterstützen so ihre Genesung.
Dr. Otto Buchinger (1878-1966) war nicht nur Begründer des Heilfastens, sondern auch selbst erprobt mit seiner Methode. „Diese Kur von 19 Tagen rettete mir wahrscheinlich das Leben. Ich war schwach und mager, aber konnte wieder alle Gelenke bewegen.“ Er litt seinerzeit mit 40 Jahren an einem schmerzhaften Gelenkrheumatismus. Er stand als Marinearzt, Ehemann und Vater von vier Kindern vor dem Ruin. Nach einer weiteren Fastenkur war er komplett beschwerdefrei und konnte wieder als Mediziner tätig sein.
Dr. Otto Buchinger betreute seit 1919 an die 3200 Fastende und dokumentierte genauestens seine Beobachtungen und Erfahrungen. Schließlich war er vom Erfolg am eigenen Leib und den Kräften der Naturheilkunde überzeugt. Seine Fastenklinik, die er 1920 gründete, existiert heute noch und betreut Patienten aus aller Welt. Weitere Kliniken sind im Laufe der Jahre hinzu gekommen.
WAS BEDEUTET HEILFASTEN?
Fasten bedeutet freiwilliger Verzicht auf feste Nahrung für einen kurzen Zeitraum. Dieser kann wenige Tage, aber auch mehrere Wochen dauern. Beim Fasten greift der Körper auf seine überflüssigen Nahrungsmittelreserven zurück. Diese sind, da sie schon verdaut sind, für den Körper leichter zugänglich. Normalerweise bezieht der Körper Kraft und Wärme aus der Nahrung. Beim Heilfasten bezieht der Körper Kraft und Wärme aus den körpereigenen Depots. Dadurch wird viel Überschüssiges entsorgt und ausgeschieden und dabei die Zell-und Organfunktion verbessert.
WAS BEWIRKT EINE FASTENKUR?
In erster Linie wird der Darm geschont und erfährt eine Erholung. Es werden gespeicherte „Gift-und Schlackstoffe“ ausgeleitet und so das Gewebe entsäuert. Das Heilfasten bewirkt eine nachhaltige Entlastung des Herz-und Kreislaufsystems, eine bessere Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und eine Entlastung des Bewegungsapparates. Gleichzeitig wird die Haut und das Gewebe gestrafft und man verliert auch hier und da ein paar überflüssige Pfunde. Die Gewichtsreduktion ist aber nicht primäres Ziel des Heilfastens.
Die Fastenzeit eignet sich hervorragend zur Besinnung und Neuorientierung der Ernährungs-und Lebensweise. Häufig schafft man es auch, sich aus der Abhängigkeit von Genussmitteln zu lösen. Das Freiwerden im Kopf und die Steigerung des Wohlbefindens aktivieren die Selbstheilungskräfte des Körper.
Einige Beispiele, was das Fasten medizinisch und physiologisch bewirken kann:
- Blutdrucksenkung
- Normalisierung der Blutzuckerwerte
- Reduktion von Cholesterinwerten
- Normalisierung erhöhter Leberwerte
- baut das Immunsystem auf
- positive Wirkung auf die Fortpflanzung durch Umstellung des Hormonhaushaltes
- Abbau von Ablagerungen in Gefäßen und Organen
- Verbesserung des Schlafes durch die verbesserte Melatoninherstellung
- Erholung für den Darm und die Darmschleimhaut
- durch die erhöhte Trinkmenge wird der Wasseranteil im Körper aufgefüllt
- Ausschüttung von Glückshormonen
- Elastizität, Struktur und Schönheit von innen
Wenn sich der Körper von Schlack-und Giftstoffen befreit, kann dies zu teils unangenehmen Nebenwirkungen führen.
Dazu zählen:
- vermehrtes Schwitzen und unangenehmer Körpergeruch
- Kopf- oder Gliederschmerzen
- frieren
- morgendliche Kreislaufprobleme
- verminderte Sehschärfe
- Übelkeit
- psychisches Ungleichgewicht
- Mundgeruch und Belag auf der Zunge oder Zähnen
Hierfür gibt es zahlreiche Hilfsmittel und naturheilkundliche Unterstützung, um die positiven Effekte des Fastens in den Vordergrund zu stellen. Alle Erscheinungen sind vorübergehend und halten meistens nur in den ersten Tagen des Fastens an.
WER SOLLTE NICHT FASTEN?
- Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren
- Schwangere und stillende Frauen
- Menschen in der Rekonvaleszenz nach schweren OP´s oder Krankheiten
- Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen
- Dialyse-Patienten
- Menschen mit Angst vor dem Fasten
- Menschen mit degenerativen Hirnerkrankungen, M. Alzheimer
- Menschen mit Essstörungen
- Menschen mit ausgeprägter Herzinsuffizienz
- Menschen, die stark wirksame und toxische Medikamente einnehmen müssen
Bei Unsicherheiten fragt man am besten seinen Arzt.
Wer zum ersten Mal fastet und unsicher ist, kann dies auch in einer Gruppe oder in Betreuung bei einem Therapeuten oder Fastenleiter tun.